Du bist was du isst - Oder?

Das haben wir einmal genauer unter die Lupe genommen. Gelenke, Sehnen und Muskeln möchten bewegt, der Geist entspannt und die Seele entfaltet werden. Wenn jeder von uns doch auch noch ein Bauchhirn hat und der Sitz der Gesundheit im Darm ist - Dann fragen wir uns "Sind wir wirklich, was wir essen?" und "Gibt es sogar einen Zusammenhang zwischen Ernährung und dem Gefühl der Selbstliebe?" Diesen Fragen sind wir auf den Grund gegangen.

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Genau wie Bewegung und Entspannung spielt die Ernährung eine essentielle Rolle, wenn es um Gesundheit geht. So sagt es die Forschung. Das ist auch nicht verwunderlich, wenn man sich bewusst macht, dass der Darmtrakt über mehr als 4 Millionen Darmzotten verfügt und mehr Nervenzellen aufweist, als das Rückenmark. Zudem wissen wir heute, dass der Bauch während all unserer Entscheidungen gewissermaßen "mitdenkt" und dass das, was wir unserem Körper zuführen, einen erheblichen Einfluss auf das Immunsystem, die Selbstheilungskräfte und das mentale Befinden hat.

Auf Entzug vom süßen Gift - Ein Beispiel.

Wie sehr die Ernährung mit unserem seelischen Wohlbefinden verknüpft ist, erkennt man vor allem beim Fasten, z.B. von Zucker. Stimmungsschwankungen, Heißhungerattacken und starke Müdigkeit, Abnahme der mentalen und körperlichen Leistungsfähigkeit und emotionale Instabilität sind oft erste Folgen, wenn der Körper die Möglichkeit bekommt sich im Rahmen einer Fastenkur zu entlasten. Kommt Ihnen davon etwas bekannt vor? Das sind nur ein paar Beispiele, die beim Fasten auftreten können. Wer selbst schon einmal gedetoxt und konsequent mindestens 4 Wochen auf Zucker verzichtet hat, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Worten wiederfinden. Und dann wird man bereits gespürt haben wie groß zunächst die Versuchung nach dem süßen Gift ist und wie unglaublich befreiend das Gefühl ist, sobald der Körper die Entzugserscheinungen (nach etwa den ersten 14 Tagen) ablegt und in ein leichtes Körper- und Seelengefühl übergeht. Erst beim bewussten Verzicht wird klar, welch großen Einfluss die Nahrungsmittel auf das eigene Wohlbefinden haben. Kurzkettige Kohlenhydrate, die vor allem in Weißmehlprodukten, Backwaren, Cornflakes und Süßigkeiten zu finden sind, haben vor allem zu diesem Thema einen hohen Stellenwert. Erste Studien belegen eindeutig, wie sehr der Konsum von kurzkettigen Kohlenhydraten und Zucker mit Stoffwechselstörungen wie AD(H)S oder Diabetes in Verbindung steht und welch enormen Einfluss die Ernährung auf Krankheitsverläufe, z.B. bei Depressionen und Burnout hat. Dabei geht es nie darum zukünftig in ein Extrem zu verfallen und auf alles zu verzichten, sondern vielmehr darum (wieder) eine Balance herzustellen, um einer krankmachenden Übersäuerung des Körpers entgegenzuwirken.

 

Wo die Schulmedizin jahrelang nichts von Übersäuerung wissen wollte und auch heute den Begriff hauptsächlich im Rahmen einer akuten Azidose zuordnet, die sofortige Behandlung erfordert, wendet sich die ganzheitliche Medizin seit Jahrzehnten den Auswirkungen einer chronischen Übersäuerung zu. Unter holistischen Ansatz wird von einer Übersäuerung des Körpers gesprochen, wenn über viele Jahre eine vorwiegend säurebildende Ernährung besteht, die langfristig zu chronischen Erkrankungen führen kann. Etwa 95 % aller Stoffwechselerkrankungen sind auf Übersäuerung des Körpers zurückzuführen. 85- 90% aller Erkrankungen entstehen auf Basis von Stoffwechselerkrankungen. Diese Analyse beschreibt eindeutig wie sinnvoll es ist den eigenen Säure- Basen- Haushalt zu durchleuchten und für einen Ausgleich zu sorgen.

 

"Krankheiten lieben saures Milieu!"

Ein gesundes Baby ist direkt nach der Geburt vollkommen basisch. Die Haut, der Urin, die Ausscheidungen und auch Sekrete - Alles ist basisch. Erst während wir uns entwickeln, Nahrung aufnehmen und schlechte (Ess-)Gewohnheiten übernehmen, beginnen wir unsere Körper in ein Ungleichgewicht des Säure- Basen- Haushaltes zu steuern. Zudem erlernen die meisten von uns krankmachende Stressmuster, die oft von Groll, Wut, Neid oder Hass gekennzeichnet sind. Wir sind gekränkt, werden sauer oder gelb vor Neid. So erschaffen wir Jahr für Jahr eine gemütliche, von Selbstzweifeln durchzogene, saure Wohnstube, in der sich vor allem Krankheitserreger aller Art besonders wohlfühlen.

"Gemüse ist nicht gleich Gemüse."

Seit den letzten Jahrzehnten ist zudem ein Problem zu beobachten. Eine Tomate, gewachsen in der heutigen Zeit und erworben aus dem Supermarkt ist eben nicht mehr die Tomate, die es früher im Tante - Emma - Laden gab oder die im eigenen Garten wächst. Zudem haben nicht alle einen eigenen Garten und nicht jeder hat die Möglichkeit einer ausreichenden Selbstversorgung. Die Nachfrage im Supermarkt ist demnach da. Menschen vermehren sich über die Ressourcen der Erde hinaus. Rasch sollen also die Pflanzen wachsen, um den Bedarf zu decken. Es lässt sich mit einfachen, menschlichen Verstand erahnen, dass irgendetwas auf diesem Weg auf der Strecke bleibt, vor allem dann, wenn der Natur nicht mehr ausreichend Raum und Zeit geschenkt wird. Das fatale ist - Nährstoffe in unseren Lebensmitteln fallen in geringeren Mengen aus, als es die Natur vorgesehen hat. Und das nicht nur ab und zu. Der Nährstoffgehalt unserer Lebensmittel sinkt stetig. Aufgrund der bereits bestehenden Nährstoffarmut unserer Böden büßen beispielsweise Tomaten durchschnittlich drei Viertel ihres Kalziums ein. Der Geschmack ist fahl, die Schale mit Pestiziden belastet und die echte Frische am Supermarkt vorbei gerannt. Was also tun, um der Zeit gerecht zu werden und trotzdem gesund zu essen sowie den täglichen Nährstoffbedarf zu decken?

Achtsam Essen - Ein Weg der Selbstliebe

Achtsames Essen kann eine Lösung sein. Achtsames Essen ist aufregend und belebend zugleich. Wer achtsam lebt, kann gar nicht anders als sich selbst und seine Umwelt wahrhaft zu lieben, zu ehren und fürsorglich in die Welt zu gehen. Doch bevor wir uns diesem großartigen Thema zuwenden, werfen wir erst einmal einen Blick in die Basics der Achtsamkeit, um zu verstehen was achtsames Essen überhaupt bedeutet.

  1. Achtsamkeit beschreibt den Moment, wenn der Geist vollkommen in der Gegenwart verweilt.
  2. Achtsamkeit umfasst das Lösen des Geistes aus Gedankenschleifen der Zukunft oder Vergangenheit.
  3. Achtsamkeit bedeutet sich dem Jetzt hinzugeben und zwar körperlich sowie mental.
  4. Man kann alles achtsam tun, z.B. achtsam duschen, achtsam Autofahren, achtsam essen.
  5. Achtsamkeit ist keine Esoterik, sondern viel mehr ein Lebensstil.

Was bedeutet nun achtsames Essen? - Ein Leitfaden für Ihren Alltag!

Beobachten Sie sich heut einmal beim Essen. Kauen Sie ausreichend, schmecken Sie, was Sie da eigentlich essen und genießen Sie mit all deinen Sinnen? Oder spießen Sie mit deiner Gabel bereits das nächste Stück an, noch bevor Sie überhaupt richtig gekaut haben? Wer achtsam isst, achtet und schätzt das was auf dem Teller liegt, beginnt seinen Körper bewusster wahrzunehmen, auf Zeichen zu achten und ihn in seiner Ganzheit wertzuschätzen. Ein achtsamer Lebensstil eröffnet in sich Heilungsprozesse auf allen Ebenen und ein Leben in Fülle und Leichtigkeit.

 

Und hier findet sich auch das Wort Selbstliebe wieder. Denn wer achtsam lebt und seinen Körper als ein einzigartiges Zuhause der Seele erkennt, ihn beginnt zu schätzen, der beginnt auch sich fürsorglich um sich selbst zu kümmern. Selbstfürsorge ist der erste Schritt in eine gesunde Selbstliebe und so auch in der körperlich- geistig- seelische Wohlbefinden.

Beispielsweise kann ein achtsamer Mensch unterscheiden, ob er gerade körperlichen Hunger hat oder "nur" Appetit, der oft psychischen Ursprungs ist und aus Gewohnheiten resultiert. Ein achtsam essender Mensch ist in der Lage zu spüren, wann er satt ist, also wann sich "der Magen schließt". Ein großer Vorteil am achtsamen Essen ist, dass es keinen Verzicht gibt. Vielmehr beginnt man nahezu automatisch mit der Zeit das seinem Körper zu schenken, was er mag. Man spürt, was gut verdaulich ist und beginnt die Lebensmittel mit Verstand zu wählen. Achtsam zu essen bedeutet ein Gefühl für den eigenen Körper zu bekommen und mit ihn eine tiefe Verbindung einzugehen. Zu verstehen, was er mag, was er nicht mag und was er braucht um sich zu regenerieren. Und wer achtsam isst, nimmt sich Zeit für langsames und genussvolles Essen. So schenkt er seinem Körper nicht nur Gehör, sondern auch die Möglichkeit den Stoffwechsel an die zugeführte Nahrung anzupassen. Der Stoffwechsel kann auf diesem Weg viel besser arbeiten und der Körper findet auf ganz natürlichen Weg sein Wohlfühlgewicht.

Unser Fazit: "Ja, du bist, was du isst!"

Sobald man sich intensiver mit dem Thema beschäftigt, stellt man schnell fest, dass die Ernährung und unser seelisches Wohlbefinden untrennbar miteinander verbunden sind. Welche Nahrungsmittel wir wählen und wie wir sie unserem Körper zuführen, bestimmt darüber, wie wir uns fühlen. An dieser Stelle laden wir herzlich dazu ein sich mehr achtsame Zeit für die Ernährung zu nehmen, sie öfter einmal zu celebrieren und vor allem zu genießen!

 

 Ich möchte gern achtsam essen - Wie fange ich am besten an?

  1. Beobachten Sie Ihr jetziges Essverhalten und machen Sie sich bewusst, was und warum Sie essen.
  2. Plane Sie sich bewusst Pausen im Alltag ein, um immer wieder zurück zur Achtsamkeit zu finden.
  3. Frage Sie sich vor dem Essen, ob Sie körperlichen Hunger haben?!
  4. Kaufen Sie regional und saisonal ein.
  5. Seien Sie es sich selbst wert die Lebensmittel zu kaufen, die Ihrer Gesundheit beitragen.
  6. Legen Sie während einer Mahlzeit öfters einmal das Besteck beiseite.
  7. Spüren nach jeder Mahlzeit in sich hinein. Ist Ihnen die Mahlzeit körperlich und mental wohl bekommen oder fühlen Sie sich nur voll und müde?
  8. Trinken Sie ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee.
  9. Haben Sie jahrelang unachtsam gegessen, dann holen Sie sich professionelle Unterstützung für einen leichten Start in die Achtsamkeit.
  10. Seien Sie geduldig und haben Sie Verständnis für sich selbst. Kein Meister ist je vom Himmel gefallen

Haben Sie Fragen zum Thema? Dann kommen Sie gern auf uns zu.

 

 

Vielen Dank für Ihre Achtsamkeit!

 

Herzlichst,

 

Elisa Preiß